56 | KÜMMEL - es muss nicht immer Chemie sein!

Kümmel ist ein pflanzliches Mittel mit vielen hervorragenden heilenden Eigenschaften

Kümmel ist eine sommergrüne, meist zweijährige krautige Pflanze und erreicht meist Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimeter. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juli.

Pflanzliche Arzneimittel haben bei der Therapie von Befindlichkeitsstörungen eine große Bedeutung. Für viele Extrakte ist die Wirksamkeit auch in Studien belegt. Zum Beispiel ist Kümmel nicht nur eines der ältesten Gewürze der Welt. Archäologen fanden in der Schweiz schon in den Überresten von Jahrtausende alten Siedlungen (um 3000 v.Chr.) Kümmel. Als Heilpflanze findet Kümmel schon seit langer Zeit Verwendung, vor allem wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung.

Inhaltsstoffe

  • • 3 bis 7 % ätherisches Öl, vor allem D-Carvon, das dem Kümmel auch seinen charakteristischen Geruch verleiht.
  • • 10 bis 18 % fettes Öl.

Verwendung
Arzneilich verwendet werden die nahezu reifen (nicht vollreifen), getrockneten Kümmelfrüchte (Carvi fructus) und das aus den reifen Früchten gewonnene ätherische Kümmelöl (Carvi aetheroleum). Kümmel besitzt eine krampflösende und entblähende Wirkung. Traditionell werden Früchte und Öl zur symptomatischen Behandlung von Verdauungsstörungen wie Blähungen und Flatulenz verwendet. Kümmelöl ist gegen Blähungen auch als Einreibung im Bauchbereich verwendbar. Insbesondere bei Kindern werden Windsalben oder Zäpfchen mit Kümmelextrakt gerne gegen Blähungen und Koliken angewendet. Volksmedizinisch dient Kümmel in der Stillzeit dazu, die Produktion von Muttermilch und den Milchfluss anzuregen. Auch in Mundwässern ist es enthalten, denn alkoholische Kümmelextrakte besitzen eine antimikrobielle Wirkung gegen üble Gerüche. Nicht zuletzt steht Kümmel ganz oder gemahlen in vielen Gewürzregalen in der Küche und ist unverzichtbar als Zugabe zu blähungsfördernden Speisen, wie z. B. Kohl- und Zwiebelgerichten.

Kümmel und seine ätherischen Öle haben heilende Wirkungen.

Nebenwirkungen Kümmel und Kümmelöl können lokale Hautreizungen hervorrufen. Arzneimittel Pfefferminzöl wird zusammen mit Kümmelöl gegen funktionelle Magen-Darm-Beschwerden angewendet wird. Hier ergänzen sich die beiden Heilpflanzen z. B. in Carmenthin® in ihrer positiven Wirkung auf Blähungen, Völlegefühle und Magen-Darm-Krämpfe.