17 | Vitamin D – „das Sonnenvitamin“!

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sind ca. 60 % der Deutschen unzureichend mit Vitamin D versorgt.

Bei ausreichender Sonnen- bzw. UVB-Bestrahlung kann es der Körper in hohen Mengen selbst synthetisieren. An einem sonnigen Sommertag reicht etwa eine Viertelstunde Sonnenbestrahlung auf Gesicht, Hände und Unterarme, um mehrere Tausend Internationale Einheiten (IE) Vitamin D zu produzieren. Längeres Sonnen bringt gar nichts und das Auftragen von Sonnenschutzmitteln ab LSF 14 ist kontraproduktiv.

Außerdem muss der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen auf die Erde steiler sein als 35 Grad. Dies erreichen wir in Deutschland nur an guten Sommertagen zwischen 10 und 14 Uhr. Auch Solarienbesuche sind keine Lösung, denn die Lampen sorgen meist nur für UVA-Licht. Um sich ausreichend mit Vitamin D zu versorgen, hilft der Einsatz von Vitamin-D-Ergänzungen oder lang anhaltender Heißhunger auf Matjes, Makrele oder Lachs.

Außer fettem Meeresfisch bietet die Nahrung kaum nennenswerte Vitamin-D-Quellen. Um 800 IE Vitamin D zu erreichen, müsste man täglich 400 g Makrele essen. Alternativ gingen auch 4 kg Schweineschnitzel, 16 bis 20 Eier, 20 Liter Vollmilch, 10 kg Kalbsleber oder 600 g Avocado. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge sind in Deutschland etwa 60 % der Bevölkerung nach internationalen Kriterien unzureichend mit Vitamin D versorgt. Deshalb empfiehlt die US-amerikanische Fachgesellschaft für Endokrinologie in ihren neuen Leitlinien für Erwachsene eine tägliche Zufuhr von 1500 bis 2000 IE Vitamin D zur Vorbeugung eines Mangels.

Ein positiver Effekt der Vitamin- D-Einnahme für Krankheitsbilder wie Krebs, Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, Multiple Sklerose, Immun- und Infektionskrankheiten wird diskutiert. Besonders beim Diabetes Typ 2 nennen Wissenschaftler aus Amerika und vom Helmholtz-Zentrum München eine Dosierung von 4000 IE pro Tag als möglicherweise Typ 2 Diabetes Prophylaxe. Insgesamt liegen aber nicht genügend Studiendaten zur Vitamin-DGabe für die oben genannten Erkrankungen vor. Positive Effekte des Vitamin D sind gesichert zur Vorbeugung von Rachitis bei Säuglingen, für Menschen mit Osteomalazie (Knochenerweichung), bei chronischer Niereninsuffizienz, Nebenschilddrüsenschwäche und zur Vorbeugung von Knochenbrüchen bei älteren Menschen. Zusammen mit Calcium gehört Vitamin D zudem zur Basistherapie der Osteoporose.