26 | Achtung Giftpflanzen – auch bei Ihnen zu Hause!

Vielen Blumenarten sind tatsächlich giftig. Der bloße Kontakt mit Ihnen kann schon gefährlich sein!

Gerade zu Ostern symbolisieren Tulpen und Narzissen/ Osterglocken mit Ihren bunten Farben den Frühlingsbeginn. Doch was viele nicht wissen – sie sind giftig. Bei Tulpen droht bei intensivem und längerem Hautkontakt eine „Tulpenzwiebel- Dermatitis“, die mit Ausschlägen und Brüchigkeit der Fingernägel einhergeht. Alle Teile der Tulpe, Blüte, Blätter, Stängel und Zwiebel, sind giftig. Auch alle Pflanzenteile der Narzisse, vor allem aber die Zwiebel, lösen beim Verschlucken Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und leichte Apathie aus. Bei Tulpen kann es nach Verschlucken sogar zum Atemstillstand kommen. Kinder sind durch Vergiftungsunfälle besonders gefährdet. Gerade Kleinkinder stecken vieles in den Mund, weil sie die Dinge so „untersuchen“. Durch den noch nicht entwickelten Geschmackssinn essen sie teils auch schlecht schmeckende Dinge. Viele Giftpflanzen finden sich als Zierpflanzen in unseren Gärten. Nicht selten findet man sie sogar im Grünring um Schulhöfe, Kindergärten und Spielplätze. Maiglöckchen, Blauen Eisenhut und Riesen- Bärenklau sind man fast überall.

Hat ein Kind trotz aller Vorsicht doch einmal Pflanzenteile im Mund, über deren Ungefährlichkeit Sie sich nicht sicher, sind empfehlen wird folgendes:

Rufen Sie sofort in einer Giftinformationszentrale (GIZ) an
Für Schleswig-Holstein ist die GIZ Göttingen zuständig. Georg-August-Universität Telefon: 0551-19 240 Hier wird aufgrund der Beschreibung der Pflanze, der Reaktion des Kindes und aufgrund der Anzahl der gegessenen Pflanzenteile eine Empfehlung gegeben, wie weiter zu verfahren ist.

Sollten Vergiftungserscheinungen auftreten oder zu erwarten sein ...
gehören die Kinder sofort in ärztliche Behandlung. Befolgen Sie genau die Empfehlungen der GIZ, und suchen Sie Ihren Kinderarzt oder die nächstgelegene Kinderklinik auf. Geben Sie die Information der GIZ an den behandelnden Arzt weiter und bringen Sie die verdächtige Giftpflanze mit.

Keine Panik!
Die Mehrzahl der Fälle, bei denen Kinder Pflanzenteile zu sich nehmen sind harmlos und bedürfen keiner Behandlung.

Geben Sie zum Auslösen von Erbrechen niemals Salzwasser. Das kann für kleine Kinder lebensgefährlich sein. Und ebenso niemals Milch, denn die Aufnahme fettlöslicher Gifte wird durch Milch gefördert. Vorbeugend empfehlen wir, keine Giftpflanzen in der Nähe von Kleinkindern zu kultivieren. Falls Sie über die Harmlosigkeit einzelner Pflanzen unsicher sind, helfen wir gerne bei Artbestimmung und Gefahreneinschätzung.