33 | Fibromyalgie ... weit verbreitet in Deutschland

Eine rätselhafte Krankheit. Wir laden ein zum Vortrag am 6. Februar um 19.30 Uhr in der FRIEDHEIM+APOTHEKE.

Circa jeder 30. Bundesbürger leidet an Fibromyalgie, auch Faser-Muskel-Schmerz genannt. Dabei treten Schmerzen in verschiedenen Körperbereichen auf. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Was steckt hinter dieser Erkrankung?

Bei der Fibromyalgie geht man von einem Ungleichgewicht zwischen Schmerzwahrnehmung und Schmerzhemmung im zentralen Nervensystem aus. Die Schmerzen werden häufig wie ein extrem starker Muskelkater beschrieben, als seien Sehnen und Muskeln zu kurz. Auch von starken Engegefühlen wird berichtet. Hinzu kommen wechselnde andere Probleme wie z.B. Kopfschmerz, starke Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, feinmotorische Einschränkungen, Kribbelgefühle, Wetterfühligkeit, Gangunsicherheit, Magen-Darm-Probleme und auch depressive Stimmungen. Die Symptome können innerhalb kurzer Zeit wechseln, für die Betroffenen ist nicht vorherzusagen, wo der Schmerz am nächsten Tag – vielleicht – auftaucht. Nach körperlicher Belastung und auch bei Stress verschlimmern sich die Symptome meist. Die Belastbarkeit der Erkrankten nimmt deutlich ab. Betroffene leiden neben den permanenten Schmerzen auch häufig darunter, dass sie von anderen nicht ernst genommen werden. Die Krankheit ist nicht sichtbar und Schmerzen ohne sichtbare Ursache lassen sich dem persönlichen Umfeld nur schwer vermitteln. Betroffene sind in der Tat aber weniger leistungsfähig und bestimmte Tätigkeiten, wie z.B. ein „normaler“ Arbeitsalltag, können mitunter nicht bewältigt werden.

Um die Diagnose Fibromyalgie zu stellen, müssen die Schmerzen mindestens drei Monate anhalten, beidseitig auftreten und besonders die Sehnen- Muskel-Ansätze betreffen. Dort sitzen auch die sogenannten Tender-Points, die bei der Diagnostik der Fibromyalgie helfen können. Diese Punkte sind bei Fibromyalgie-Patienten häufig extrem druckempfindlich. Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren können die Fibromyalgie nicht nachweisen. Sie dienen aber dazu, andere Erkrankungen auszuschließen. Die Fibromyalgie ist meist nicht vollständig heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Wichtig ist es für die Betroffenen, mobil zu bleiben und z.B. Ausdauer zu trainieren, allerdings in kleinem, individuell angepasstem Rahmen. Entspannungstechniken, wie z.B. autogenes Training, können Linderung verschaffen. Auch ein medikamentöser Therapieversuch mit Antidepressiva kann im Einzelfall helfen. Medikamente können die Therapie allerdings nur ergänzen und bieten keine umfassende Lösung.