46 | Herz-Lungen–Wiederbelebung ... können Sie helfen?

Stellen Sie sich vor, einer Ihrer Lieben bricht vor Ihren Augen leblos zusammen. Sie müssen helfen - was tun?

Wenn eine erwachsene, leblose Person nicht auf laute Ansprache und leichtes Schütteln reagiert, dann fühlen, hören und gucken Sie, ob Sie eine normale Atmung feststellen können. Der Puls wird nicht mehr getastet. Wenn Sie keine normale Atmung feststellen oder im Zweifel darüber sind, veranlassen Sie sofort einen Notruf an Tel. 112. Wenn Sie alleine sind, tätigen Sie den Notruf so zügig wie möglich selbst. So bekommen Sie schnellstmöglich professionelle Hilfe an den Ort des Geschehens. Haben Sie weitere Helfer und einen AED (Automatischen Externen Defibrillator) in der Nähe, veranlassen Sie auch, dass der AED geholt wird. Nach Veranlassung des Notrufs beginnen Sie sofort mit der Wiederbelebung (Reanimation) der leblosen Person ohne normale Atmung. Hierzu legen Sie Ihren Handballen mitten auf deren Brust und führen 30 Brustkorb-Kompressionen von 5-6 cm Tiefe durch. Drücken Sie mit einer Frequenz von 100-120/min - das entspricht in etwa dem Rhythmus des Songs „Stayin’ Alive“ von den Bee Gees. Falls Sie trainiert sind und sich im Stande fühlen zu beatmen, führen Sie nach den 30 Brustkorb-Kompressionen 2 Beatmungen durch, dann folgen wieder 30 Brustkorb-Kompressionen und 2 Beatmungen usw. Im Zweifel gilt: Drücken ist wichtiger als Beatmen! Unterbrechen Sie auf keinen Fall die Brustkorb-Kompressionen und eventuellen Beatmungen solange die Person leblos bleibt oder bis professionelle Hilfe eintrifft. Sollte ein Helfer einen AED herbeibringen, lassen Sie diesen anschalten und die Elektroden des AED auf den Oberkörper aufkleben. Währenddessen führen Sie die Wiederbelebung die ganze Zeit fort, es sei denn die Sprachansagen des AED fordern Sie zu einer Unterbrechung auf. Wichtig zu wissen ist, dass Sie einer leblosen Person ohne normale Atmung nur mit einer Wiederbelebung helfen können. Sie brauchen keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Denn ohne Ihre Wiederbelebung hat die leblose Person ohne normale Atmung kaum Überlebenschancen. So kann es trotz korrekter Durchführung bisweilen zu Rippenbrüchen kommen. Dies ist kein Fehler, sondern manchmal eine unvermeidbare Begleitwirkung. Eine oder mehrere gebrochene Rippen sind in dieser Situation aber ganz klar das kleinere Problem.

Sollten Sie Mitmenschen mit einer Herz-Kreislauferkrankung in Ihrer Umgebung haben, empfehlen wir die jährliche Wiederholung eines Erste Hilfekurses, um die Herz- Lungen Wiederbelebung zu trainieren. Infos über Kurse erhalten Sie beispielsweise beim Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern und den Johannitern.