51 | Was hat die CO2-Menge in Innenräumen mit der Corona-Gefahr zu tun?
Aufgabe unserer Lungen ist es, Sauerstoff in den Körper hinein und CO₂ (Kohlendioxid) hinaus zu bringen. Jeder Mensch atmet so pro Minute etwa 8 Liter Luft aus, die zuvor im intensiven Kontakt mit seinem Lungengewebe standen. Die ausgeatmete Luft enthält neben CO₂ auch winzige Flüssigkeitströpfchen (Aerosole). Ist die jeweilige Person mit Corona infiziert, können diese Tröpfchen auch Corona enthalten. Atmet ein gesunder Mensch eine gewisse Dosis dieser kontaminierten Tröpfchen ein, so wird die Krankheit übertragen. In geschlossenen Räumen verläuft die Anreicherung von CO₂ und Aerosolen aus der menschlichen Atemluft parallel. So kann die CO₂-Messung eine einfache Lösung zur Abschätzung des aktuellen Risikos durch Aerosole in Innenräumen sein. Es liegt nahe, die CO₂-Konzentration in Innenräumen zu messen, um bei gleichzeitig steigenden Aerosol-Mengen rechtzeitig zu lüften. Die CO₂-Konzentration ist auch ein Maß dafür, wie viel Prozent der von uns eingeatmeten Luft aus bereits ausgeatmeter Luft anderer Menschen besteht. Frische Luft im Freien hat eine CO₂-Konzentration von ca. 400 ppm (parts per million). Eine gemessene CO₂-Konzentration von ca. 1200 ppm in Innenräumen bedeutet beispielsweise, dass ca. 2 % der Luft bereits Lungenkontakt hatte. Jeder fünfzigste Atemzug besteht dann statistisch gesehen aus bereits schon mal eingeatmeter Luft. Das sich daraus ergebene konkrete Corona-Infektionsrisiko hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab, die zurzeit noch intensiv erforscht werden. (Dazu gehören die Anzahl von weiteren Personen im selben Raum, das lokale Pandemie-Geschehen und die Strömung der Luft. Insgesamt gilt natürlich: Ist keine der im Raum befindlichen Personen infiziert, so besteht auch bei hohen Konzentrationen kein Infektionsrisiko).
Wie der Infektionsgefahr vorbeugen?
Aus obigen Überlegungen folgt, dass eine gute Durchlüftung von Räumen mit mehreren Menschen das Covid-19-Risiko senkt. Unabhängig davon fördert ein gutes Raumklima auch die Konzentrationsfähigkeit. Das Umweltbundesamt hat hierzu allgemeine Leitlinien zur „Gesundheitlichen Bewertung von Kohlendioxid in der Innenraumluft“ verfasst. Demnach ist eine Konzentration kleiner 1000 ppm CO₂ hygienisch unbedenklich. Wir empfehlen, die CO₂-Konzentration in Räumen mit mehreren Menschen zu messen und bei Überschreiten von 1000 ppm CO₂ zu lüften, sodass mittels Querlüften mit Durchzug bis 450 ppm CO₂ wieder unterschritten werden.
Bleiben Sie gesund!